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Presseartikel vom Comeback

Rogotzki & Die wahren Freunde LIVE im Wirtshaus Kolbe am 12.9.2015
Easy like sunday Morning: M: Commodores deutscher T: Rogotzki
My way: Francois/Revaux T: Paul Anka
Wahre Freunde: M: Mölle/Rogotzki T: Rogotzki

Presseartikel von Susanne Greiner:

Wieder da!
„Rogotzki und die wahren Freunde“ erobern das Wirtshaus Kolbe im Sturm

Es ist einer der noch schönen warmen Spätsommerabende am Spitalplatz. Vor Kolbes Wirtshaus drängen sich die Menschen, innen ist schon alles voll. Ein bunt gemischtes Publikum wartet auf die Band „ Rogotzki und die wahren Freunde“ – der erste Auftritt des Sängers Christian Rogotzki nach 12 Jahren Pause.

Die fünfköpfige Band hat das Publikum sofort auf ihrer Seite: Alle im übervollen Wirtshaus Kolbe tanzen und belohnen die Musiker mit heftigem Applaus. Deutschrock nennen „Rogotzki und die wahren Freunde“ ihren Musikstil, der sowohl in Richtung Hard Rock als auch Popballade gehen kann. Das Ganze begleitet von intelligenten und emotionsgeladenen Texten, die größtenteils von Christian Rogotzki stammen.
Die Stimme des Sängers hat eine erstaunliche Bandbreite, vom tiefsten Bass zum Tenor ist alles dabei. Man hört, dass dahinter eine zweijährige Gesangsausbildung steckt. Vor allem bei ruhigen Liedern wie „Liebe mich“ oder „Am Ende“ schmeichelt Rogotzkis Stimme dem Ohr. Aber er kann auch die Rampensau geben, wie zum Beispiel bei dem rockigen „Ich will frei sein“. Musik ist seine Leidenschaft, das spürt man deutlich.
Der Auftritt ist kein ganz gewöhnliches Konzert: Christian Rogotzki stand das letzte Mal vor 12 Jahren auf der Bühne. Die Nervosität merkt man aber nur während des ersten Liedes, das treffenderweise „Wahre Freunde“ heißt: Ohne die Unterstützung seiner Bandmitglieder wäre ein Comeback nicht möglich gewesen.
Vor 15 Jahren arbeitete Rogotzki in der Marketingabteilung eines amerikanischen Konzerns, als er einen Nervenzusammenbruch erlitt. Danach folgte der erste von vielen weiteren Klinikaufenthalten. „Ich habe während dieser Zeit öfters versucht, Musik zumachen“, erzählt der Sänger. Aber letztendlich hielten das im wörtlichen Sinn seine Nerven nicht durch.
„Inzwischen komme ich mit meiner Krankheit zurecht“, urteilt Rogotzki. Er hat zusammen mit einem Freund im Januar 2014 unter der Schirmherrschaft von Chefarzt Dr. Robert Kuhlmann die Selbsthilfegruppe K5 in der Lech-Mangfall-Klinik gegründet, eine gemischte Gruppe für Menschen mit psychischen Störungen. „K5, weil wir uns jeden letzten Donnerstag im Monat im Konferenzraum im fünften Stock der Klinik treffen“, erklärt Rogotzki den Namen. Bei den Treffen gehe es auch darum, „sich gegenseitig Zuneigung und Respekt zu zeigen, denn das ist es, was einem in so einer Lage hilft“.
Der Sänger spielte vor seiner Erkrankung schon in zahllosen Bands, unter anderem bei „Die Schande“ aus Stuttgart, die auch einen Plattenvertrag hatten. „Der Stil war eher Hubert von Goysern goes metal“, beschreibt Rogotzki die Band. Er war mit Rammstein auf Tour, arbeitete mit Dieter Falk, dem Produzenten von Patricia Kaas und PUR. Und Jazz hat er gemacht, mit dem Trio „Sax on my Piano“: „Ich hatte immer das Privileg, mit guten Leuten zu arbeiten.“
Vor zwei Jahren hörte Wirtshausbesitzer Dieter Kolbe zufällig Rogotzkis Stimme, als „ich irgendwo vor mich hin gespielt habe. Damals war ich noch ziemlich daneben“, gibt der Musiker zu. Im Juni 2015 hatte er dann die jetzige Band zusammen und startete mit den Proben. Zwar fiel noch der Bassist aus und musste kurzfristig vertreten werden, was aber der Qualität der Band keinen Abbruch getan hat: Sie spielte so, als ob sie schon jahrelang zusammen aufgetreten wäre. Einen festen Bassisten sucht die Band jedoch immer noch.
Die Musik hilft Rogotzki: „Das ist Therapie und Selbstverwirklichung in einem.“ Hätte er damals statt Marketing weiterhin Musik gemacht, wäre er erst gar nicht krank geworden, glaubt er. „Denn du musst das tun, wofür du brennst.“ Dass er für die Musik brennt, merkt man auch bei seiner Interpretation von dem durch Frank Sinatra berühmt gewordenen „My Way“. Rogotzki beschreibt es als „das Lied mit dem besten Text, der je geschrieben wurde.“ Nach dem Song hat der ein oder andere im Publikum feuchte Augen. Ein großer Dank an Dieter Kolbe, dass er Christian Rogotzki diese Chance gegeben hat.

Mit freundlicher Genehmigung von Susanne Greiner (LT)

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